Knickfuß

Der Knickfuß ist eine krankhafte Fehlstellung, die erworben oder auch angeboren ist.
Hierbei knickt die Ferse nach innen und verläuft nicht senkrecht. Die Ausprägungen sind ganz unterschiedlich:

Beim Senkfuß (Senk-Fuß) ist das Längsgewölbe abgeflacht, aufgehoben oder umgekehrt und der Vorfuß von der Körpermitte gesehen nach außen gestellt. Beim Knick-Senkfuß (Knick-Senk-Fuß) handelt es sich um eine dreidimensionale Fußdeformität, bei der o.g. Fehlstellungen kombiniert auftreten.

​​​​​​​Sieht der Fuß unbelastet wie ein gesunder Fuß aus, oder lassen sich die Fehlstellungen passiv korrigieren, spricht man von einem flexiblen Knick-Senkfuß. Kommt eine Verbreiterung des Vorfußes zu den o.g. Fehlstellungen, spricht man von einem Knick-Senk-Spreizfuß (Knick-Senk-Spreiz-Fuß). Diese Fehlstellungen haben verschiedene Ursachen und können, wie bereits beschrieben, angeboren sein. Sie treten sowohl bei Kindern (kindlicher/physiologischer Knick-Senkfuß) als auch bei Jugendlichen oder Erwachsenen auf.

 

Ursachen

Unter den verschiedenen Ursachen sind  neben muskulärer Schwäche und/oder Imbalance auch knöcherne Fehlanlagen des Fußskeletts zu nennen. Weiterhin sind Übergewicht oder falsches Schuhwerk ursächlich.

Symptome

Auch im Rahmen von Symptomerkrankungen können Knick-Senkfußfehlstellungen auftreten.
Dabei können Beschwerden wie Schmerzen im Bereich des Außenknöchels, der Ferse und der Fußsohle auftreten. Ein weiteres typisches Symptom ist die rasche Ermüdbarkeit.

Behandlungsmethoden

Die Behandlung eines Knickfußes/Knick-Senkfußes kann konservativ oder operativ erfolgen.

Die Diagnose erfolgt nach Anamneseerhebung durch eine körperliche Untersuchung des Fußes, des Sprunggelenks und des Unter- und Oberschenkels durch den Orthopäden. Oft wird auch eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, um die genaue Ursache der Fehlstellung festzustellen. Bei speziellen Fragestellungen werden weitere Untersuchungen wie CT/MRT oder eine instrumentelle dreidimensionale Ganganalyse notwendig, um das optimale operative Behandlungsregime möglichst präoperativ definieren zu können.

Unsere wissenschaftlichen Studien zu Knickfüßen finden Sie hier:

     
Eine Knickfuß/Knick-Senkfußfehlstellung kann sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen behandelt werden. Je früher die Erkrankung diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie und eine normale Entwicklung des Fußes.
 

Knickfuß Konservative Behandlungsmethode

In vielen Fällen und vor allem bei flexiblem Knick-Senkfuß und beim asymptomatischen Knick-Senkfuß kann eine konservative Therapie ausreichen, bei der orthopädische Einlagen oder Orthesen verwendet werden, um den Fuß zu stützen und die Fehlstellung zu korrigieren.

​​​​​​​Zusätzlich kommen physiotherapeutische Übungen zur Stärkung der Fußmuskulatur und zur Verbesserung der Beweglichkeit des Sprunggelenks zum Einsatz. 

Knickfuß Operative Behandlung

Bei schweren Fällen und/oder wenn die konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind und keine deutliche Beschwerdebesserung gebracht haben, kann eine operative Korrektur des Knickfußes erforderlich sein.

Dabei kommen je nach Schwere, Ursache und Ausprägung/Art der Fußfehlstellungen verschiedene knöcherne (an Fersenbein, Fußwurzel, Unterschenkel) und weichteilige Verfahren (Sehnenverlängerungen) zur Anwendung. Unmittelbar an die operative Behandlung schließt sich meist eine mehrwöchige (in der Regel sechs bis acht Wochen) Gipsbehandlung an.

​​​​​​​Ob der Fuß unmittelbar nach der Operation belastet werden kann, hängt dabei vom angewendeten OP-Verfahren ab. Nach Abnahme des Gipses folgt dann in der überwiegenden Zahl der Fälle eine Behandlung mit einer maßgefertigten Schiene (Orthese) für weitere zwei bis drei Monate, um das OP-Ergebnis auch langfristig halten zu können.

 

Therapiemöglichkeiten

Begleitend während des operativen Aufenthaltes im Behandlungszentrum, in der Gipsphase, als auch bei Versorgung mit Orthese, bzw. in der Entwöhnungsphase der Orthese, sorgen physiotherapeutische Maßnahmen zur Förderung der Selbständigkeit im Alltag im Umgang mit der operativen Maßnahme, sowie den angebotenen Hilfsmitteln. Sie dient zum Erhalt, bzw. Verbesserung der funktionellen Fähigkeiten des Patienten unter Vorgabe des ärztlichen Behandlungsplanes. Im weiteren Verlauf werden die Anforderungen gesteigert um an die gewohnten Aktivitäten, vor der operativen Maßnahme, wieder anschließen zu können. Die Fortführung der Bewegungsschulung, zur aktiven Entwöhnung, findet in der Praxis „vor Ort“, zu Hause, statt.

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