Interview mit unserem Chefarzt der Kinderorthopädie Dr. Ferdinand Wagner
Heute lassen wir Priv.-Doz. Dr. Ferdinand Wagner zu Wort kommen, Chefarzt in unserer Orthopädischen Kinderklinik Aschau:
⏩Herr Dr. Wagner, was hat Sie zur Kinderorthopädie geführt?
Schon als Assistenzarzt faszinierte mich, wie sehr ein gut versorgtes Hüft-, Knie- oder Fußproblem Kindern die Freiheit schenkt, draußen zu spielen. Daher habe ich mich nach mehreren Stationen ganz der Kinder- und Jugendorthopädie verschrieben. Heute leite ich die Orthopädische Kinderklinik Aschau im „Kind im Zentrum Chiemgau“ und darf täglich erleben, wie kleine Schritte zu großen Erfolgen führen.
⏩Was ist bei der Behandlung unserer jungen Patient:innen besonders wichtig?
Mir ist wichtig, jedes Kind als einzigartige Persönlichkeit zu sehen. Ob bei angeborenen Fehlstellungen, Folgen eines Unfalls oder komplexen Handicap-Situationen: Ich nehme mir Zeit, zuzuhören, Ängste zu verstehen und gemeinsam mit Eltern einen klaren Behandlungsplan zu entwickeln. Sanfte Untersuchungstechniken – etwa strahlungsfreie 3D-Ultraschallverfahren, die wir in eigenen Studien mitentwickelt haben – helfen, Vertrauen zu schaffen und unnötige Belastungen zu vermeiden.
⏩Was macht die Arbeit an der Klinik für Sie besonders?
Unsere Klinik schätze ich, weil hier ärztliche, therapeutische und sozialpädagogische Fachkräfte Hand in Hand arbeiten. Dieses interdisziplinäre Miteinander sorgt dafür, dass medizinische Erkenntnisse schnell im Alltag der Kinder ankommen: von der ersten Gipskontrolle bis zum letzten Reha-Schritt.
⏩Gibt es medizinische Entwicklungen, die Sie besonders begeistern?
Besonders begeistern mich aktuelle Innovationen wie individualisierte OP-Planungen oder Wachstumsprognosen per Ultraschall – Methoden, die ich in München, Regensburg und Brisbane wissenschaftlich vorantreiben durfte.
⏩Was ist Ihr persönlicher Anspruch als Chefarzt?
Mein Ziel ist es, jede Patientin und jeden Patienten so zu behandeln, als wäre es mein eigenes Kind. Wenn am Ende der Therapie wieder Lachen, Laufen und Toben möglich sind, weiß ich: Genau dafür bin ich Arzt geworden – frei nach Beckenbauer: „Jetzt geht’s raus und spielt's Fußball.“